Regulierungsbehörden auf der ganzen Welt sind sensibler gegenüber der Übernahme kleinerer Startups durch große Unternehmen geworden. Dies ist vor allem auf ihre Auswirkungen auf die Konkurrenz zurückzuführen. Eine der jüngsten Übernahmen, die von der Europäischen Union mit Rückschlägen konfrontiert wurden, ist der Deal von Amazon mit dem Roomba-Hersteller iRobot. Die EU ist nun bereit, den Deal zu blockieren. Der riesige Einzelhändler muss den Aufsichtsbehörden versichern, dass die Übernahme der Konkurrenz keinen Schaden zufügt.
Ende Januar 2023 stellte die Europäische Kommission in ihren Pressemitteilungen fest, dass sie „Amazon über ihre vorläufige Ansicht informiert hat, dass die geplante Übernahme von iRobot den Wettbewerb auf dem Markt für Roboterstaubsauger („RVCs“) einschränken könnte.“
Die EU wird Amazons Kaufangebot für iRobot blockieren
Die EU-Kommission hat eine eingehende Untersuchung des Vorgehens von Amazon eingeleitet, da Amazon auf seinem Online-Marktplatz RVCs verschiedener Marken verkauft. Die Übernahme könnte dazu führen, dass iRobot ein unfairer Vorteil verschafft wird.
Wie das Wall Street Journal am Donnerstag berichtete, hat die EU-Kommission Amazon in einem bilateralen Treffen über ihre jüngste Entscheidung informiert. Die Entscheidung fällt, nachdem der Einzelhändler der EU bis zum 10. Januar keine Abhilfemaßnahmen angeboten hat, um Bedenken hinsichtlich der Übernahme von iRobot auszuräumen. Roomba-Aktien fielen nach der Ankündigung um 40 %.
Im Januar sagte ein Amazon-Sprecher gegenüber The Verge: „Wir arbeiten den Prozess weiterhin mit der Europäischen Kommission durch und konzentrieren uns darauf, ihre Fragen und alle festgestellten Bedenken in dieser Phase zu beantworten.“
Die EU hat den Amazon/iRobot-Deal blockiert, um den Wettbewerb aufrechtzuerhalten. Allerdings sagt Matt Schruers, Präsident der Technologie-Lobbygruppe Computer and Communications Industry Association, dass der Schritt „keinen Sinn ergibt“. Weil es den Kunden weniger Möglichkeiten lässt. Schruers fügte hinzu, dass die Aufsichtsbehörden „diese Tatsache nicht unter den Teppich kehren können“.
Die Absicht von Amazon, iRobot zu kaufen, wurde im August 2022 öffentlich bekannt gegeben. Seitdem haben Aufsichtsbehörden in den USA, der EU und Großbritannien den Deal auf seine Widersprüche zu den Wettbewerbsregeln geprüft. Die britische Wettbewerbs- und Marktaufsichtsbehörde (CMA) genehmigte den Deal im Juni. Unterdessen ist die EU-Kartellbehörde entschlossen, dies zu blockieren.
