Die EU kann Apple iMessage von den DMA-Interoperabilitätsregeln ausschließen

Oscar

Die Europäische Union (EU) darf Apple nicht dazu zwingen, iMessage mit Android und anderen Plattformen kompatibel zu machen. Die Regulierungsbehörde hält die Messaging-App des iPhones für nicht groß genug, um sie dem neuen Digital Markets Act (DMA) zu unterwerfen. Eine Entscheidung steht noch aus, aber es sieht so aus, als ob iMessage auf absehbare Zeit exklusiv für Apple-Benutzer bleiben wird.

Die EU erwägt, iMessage von den DMA-Vorschriften auszunehmen

iMessage ist eine Instant-Messaging-App, die Apple für seine Produkte entwickelt hat. Es bietet alle modernen Funktionen, die auch in anderen plattformübergreifenden Apps wie WhatsApp und Telegram zu finden sind. Die mangelnde Interoperabilität mit Android führt jedoch dazu, dass Benutzer, die von einer Plattform zur anderen kommunizieren, diese Funktionen nicht nutzen können. Direkte Textnachrichten zwischen Android und iOS basieren auf dem uralten SMS-Standard.

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Darüber hinaus unterscheidet iMessage Android-Benutzer in Gruppenchats durch grüne Blasen für Nachrichten (blaue Blasen für Nachrichten, die von iPhones gesendet werden). Google hat sich lautstark gegen diese Praxis ausgesprochen und wollte, dass Apple sie beendet. Eine Möglichkeit, dies zu erreichen, besteht darin, iMessage auf Android zum Laufen zu bringen. Das wäre möglich gewesen, wenn die EU die App unter ihre DMA-Vorschriften gestellt hätte, die Technologieunternehmen und -produkte Interoperabilitäts-, Fairness- und Datenschutzregeln unterwerfen.

Die EU hat den App Store von Apple und den Play Store von Google bereits dem DMA unterworfen. Auch Android-, iOS- und Windows-Betriebssysteme, Chrome- und Safari-Browser, Messaging-Apps wie WhatsApp und Facebook Messenger, Videoplattformen wie YouTube und TikTok sowie Online-Werbedienste von Google, Amazon und Meta unterliegen den neuen Vorschriften in Europa.

Google und europäische Mobilfunkanbieter wollten, dass die Regulierungsbehörden auch iMessage abdecken, das in der Region monatlich 45 Millionen aktive Nutzer hat. Sie argumentierten, dass die App als „Gatekeeper-Dienst“ unter das DMA fallen sollte, da Apple sie auf jedem iPhone weltweit vorinstalliert ausliefert. Mit der Angelegenheit vertraute Personen haben Bloomberg jedoch mitgeteilt, dass iMessage möglicherweise eine Ausnahmeregelung erhält.

Berichten zufolge betrachten die europäischen Aufsichtsbehörden Apples Messaging-App nicht als Gatekeeper-Dienst. Eine vorläufige Untersuchung ergab, dass es bei Geschäftsanwendern nicht „beliebt genug“ ist, um DMA-Vorschriften zu rechtfertigen. Die Untersuchung wird im Februar 2024 abgeschlossen sein, es bleibt also noch viel Zeit bis zur endgültigen Entscheidung. Aus heutiger Sicht behält Apple jedoch möglicherweise die Exklusivität von iMessage für seine Produkte bei.

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Apple wird RCS nächstes Jahr einführen

Zum Glück wird Apple die plattformübergreifende Nachrichtenübermittlung zwischen Android und iOS nicht mehr lange auf den SMS-Standard beschränken. Es hat Unterstützung für RCS auf iPhones zugesagt. RCS ist eine Weiterentwicklung von SMS und wird von Android-OEMs und -Betreibern bereits weithin eingesetzt. Es bietet moderne Funktionen wie Lesebestätigungen, Tippindikatoren und mehr. Mit RCS auf iPhones stehen diese Funktionen beiden Parteien beim Versenden von Nachrichten zwischen Android- und iOS-Geräten zur Verfügung.

Leider wird selbst RCS die von Apple geschaffene Sache mit der grünen Blase und der blauen Blase nicht lösen, es sei denn, es beschließt, diese Praxis zu beenden. Ob das jemals gelingt, wird die Zeit zeigen. Mittlerweile haben die Apps Beeper und Beeper Mini iMessage bereits auf Android gebracht. Diese Apps von Drittanbietern bieten alle modernen Funktionen und entfernen die grünen Blasen, wodurch direkte Textnachrichten zwischen iPhones und Android unterhaltsamer und integrativer werden.