Google begnügt sich im Play Store-Kartellverfahren mit 700 Millionen US-Dollar

Oscar

Die Muttergesellschaft von Google, Alphabet Inc., wird 700 Millionen US-Dollar zahlen, um Kartellansprüche im Zusammenhang mit der Dominanz ihres Google Play Stores auf dem Markt für mobile Android-Anwendungen beizulegen. Dieser Vergleich löst rechtliche Beschwerden, die von Generalstaatsanwälten aus etwa drei Dutzend Bundesstaaten und Verbrauchern eingereicht wurden. Ein Bundesgericht in Kalifornien bündelte die Klagen und stellte eine erhebliche Bedrohung für die Einnahmen von Google dar, die durch den Verkauf und Vertrieb von Apps auf der Google Play-Plattform erzielt werden.

Der in einer Gerichtsakte offengelegte Vergleich legt dar, dass Alphabet seine Google Play-Richtlinien ändern wird, um Bedenken hinsichtlich einer unrechtmäßigen Beherrschung des Marktes für mobile Android-Anwendungen auszuräumen. Die Änderungen sollen Auswahlmöglichkeiten ermöglichen und Google Play hinsichtlich der App-Verteilung und Zahlungsabwicklung offener machen.

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Im Mittelpunkt der Rechtsstreitigkeiten standen Vorwürfe, dass Google wettbewerbswidrige Taktiken eingesetzt habe, um den Wettbewerb zu blockieren und sicherzustellen, dass Entwickler keine andere Wahl hätten, als den Google Play Store zu nutzen, um Nutzer zu erreichen.

Die Generalstaatsanwälte beschuldigten Google, die Preise für Android-Apps in die Höhe getrieben zu haben, indem es bis zu 30 % Rabatt auf Google Play-Transaktionen in Anspruch nahm.

Anfang dieses Monats entschied eine Bundesjury in San Francisco zugunsten von Epic Games Inc. in einem Fall, in dem die Vertriebs-, Zahlungs- und Gebührenrichtlinien von Google Play für Apps angefochten wurden. Die Jury stellte sich auf die Seite von Epic Games und bestätigte, dass die Praktiken von Google rechtswidrig seien.

Als Teil des Vergleichs wird Google 630 Millionen US-Dollar an einen Fonds spenden, der Verbrauchern zugute kommt, sowie weitere 70 Millionen US-Dollar, um staatliche Ansprüche auf Strafen, Rückerstattung, Abschöpfung und Gebühren zu klären. Ziel der Klage ist es, mit den Geldern die Beschwerden der Verbraucher und der an der Klage beteiligten Staaten auszuräumen.

Abgesehen von der finanziellen Einigung hat Google zugestimmt, Änderungen an seiner Android-Plattform vorzunehmen und einen vereinfachten Sideloading-Prozess sowie eine aktualisierte Sprache einzuführen, um Benutzer über potenzielle Risiken beim direkten Herunterladen von Apps aus dem Internet zu informieren. Darüber hinaus stellt das Unternehmen klar, dass Originalgerätehersteller (OEMs) Benutzern die Möglichkeit bieten können, entweder den Google Play Store oder einen anderen App Store sofort zu nutzen.

Diese Änderungen werden nach der formellen gerichtlichen Genehmigung des Vergleichs wirksam. Es ist wichtig anzumerken, dass diese Einigung unabhängig vom laufenden Geschworenenprozess gegen Epic Games ist, in dem das Gericht feststellte, dass Google ein „illegales Monopol“ besitzt.