Ein wichtiger Manager von Google News, Shailesh Prakash, ist zurückgetreten. Prakash, der als Vizepräsident und General Manager von Google News fungierte, trat zurück, nachdem die Besorgnis über die Beziehung von Google zu Nachrichtenverlegern zugenommen hatte. Das Wall Street Journal berichtete unter Berufung auf ungenannte Quellen über den Rücktritt.
Prakash kam 2022 zu Google News, nachdem er elf Jahre bei der Washington Post verbracht hatte, wo er als Chief Product and Technology Officer eine entscheidende Rolle spielte. Während seiner Zeit dort war er maßgeblich an der Umstellung der Zeitung auf digitale Medien beteiligt und arbeitete nach der Übernahme der Publikation eng mit Jeff Bezos von Amazon zusammen.
Der Chef von Google News tritt aufgrund von Spannungen mit Verlagen zurück
Der Rücktritt erfolgt, da Google mit der Kritik von Verlagen konfrontiert wird, die argumentieren, dass das Geschäftsmodell des Technologiegiganten ihre Einnahmen untergräbt. Viele Verlage verlassen sich bei Traffic und Anzeigenverkäufen auf Google, doch die jüngsten Schritte von Google, darunter die KI-gesteuerte Funktion „KI-Übersichten“, geben Anlass zur Sorge. Das Tool fasst Suchergebnisse zusammen, wodurch möglicherweise die Sichtbarkeit von Herausgeberlinks verringert und der Verkehr von Nachrichten-Websites umgeleitet wird. Die News Media Alliance, die über 2.200 Verlage vertritt, kritisierte das Feature und nannte es „katastrophal für unseren Datenverkehr“.
Prakashs Abgang erfolgt, da Regulierungsbehörden und Gesetzgeber die Kontrolle über Google verstärken. Sie argumentieren, dass die Dominanz von Google in der digitalen Werbung den Wettbewerb beeinträchtigt und Nachrichtenverlegern schadet. Im August entschied ein Bundesrichter, dass Google ein illegales Monopol auf die Online-Suche innehat. Diese Entscheidung könnte große strukturelle Veränderungen für das Unternehmen mit sich bringen. Das Justizministerium reichte außerdem eine Kartellklage gegen Google ein, in der es eine unfaire Monopolisierung des Marktes für digitale Werbung zum Nachteil der Verlage vorwarf.
Die Branche fordert Reformen, da der Google-News-Chef zurücktritt
Kritiker behaupten, Google nutze die Inhalte von Verlagen, um seine KI-Fähigkeiten zu verbessern, ohne dafür eine angemessene Vergütung zu erhalten. Das Unternehmen steht auch unter internationalem Druck, insbesondere aus Kanada. Das kanadische Online-Nachrichtengesetz verlangt von Google, Verlage für die Anzeige ihrer Inhalte auf seiner Plattform zu bezahlen. Darüber hinaus hat der Einfluss des Technologieriesen auf Regulierungsbehörden im In- und Ausland die Forderungen nach Reformen weiter angeheizt.